Akupunktur - Naturwissenschaftliche Grundlagen, Theorie und japanische Praxis

Jahrhundertelang wurde die Akupunktur als eine philosophische Wissenschaft betrachtet; der Schlüssel zu ihrem Verständnis war allein die jahrelange Erfahrung. Die klassischen Akupunkturtexte sind ungenau und erläutern die Theorien anhand subjektiver Kriterien, was schon in früherer Zeit das Vers Aus diesem Grund erschien es uns notwendig - obwohl die traditionelle Akupunktur den grössten Teil der Grundlagen der modernen Akupunktur bildet - ihre Grundlagen neu zu ordnen und die Erforschung ihrer Phânomene einzuleiten.

Ziel dieser Arbeit ist zu zeigen, wie mit Hilfe der Stimulationstherapie - einer Methode, die zur modernen wissenschaftlichen Akupunktur zählt - die traditionellen Theorien der klassischen Akupunkturtherapie objektiv-logisch nachgewiesen werden können. Im ersten Teil unserer Arbeit geben wir einen abriss des philosophischen Hintergrunds der traditionellen Akupunktur und erläutern einige der zugrundeliegenden Vorstellungen. Im zweiten Teil erläutern wir die neurophysiologische Basis der Ryodorakutherapie des autonomen Nervensystems sowie di klinischen Anwendungsereiche.

Der Begriff "Ryodoraku" entspricht in etwa dem eines traditionellen "Meridians" und umschreibt gleichzeitig eine funktionelle Gruppe elektropermeabler Punkte auf der menschlichen Haut. Ergebnissen von Experimenten lassen vermuten, dass die reaktiven Punkte physiologisch den elektropermeablen Punkten ähneln In der Ryodorakutherapie wird die Reaktion der sympathischen Nerven (überwiegend Hautwiderstand und R-R-Intervalle des EKG) als Parameter benutzt. Die Ryodorakutherapie des autonomen Nervensystems findet auch Anwendung in der klinischen Akupunktur. Hierzu wurde eigens ein Messapparat sowie ein ganzer Therapieplan entwickelt.